^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Donnerstag, 28. März 2024
   
 

Das Allzeithoch kommt in Reichweite

Aktuelle Markteinschätzung von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group


Vor der Sitzung der US-Notenbank am 22. März war die Nervosität an den Börsen geradezu spürbar. Normalerweise fürchten Anleger weitere kräftige Zinserhöhungen zur Bekämpfung der immer noch hohen Inflation. Die belasten grundsätzlich den Aktienmarkt, sorgen dafür aber am Anleihemarkt für steigende Renditen bei kurzen Laufzeiten. Das hätte den Goldpreis belastet, da festverzinste Anlagen eine renditeträchtigere Alternative für Investoren sind.

Diesmal jedoch lief es anders. Diesmal befürchteten Marktteilnehmer eher ein Ausbleiben der Zinserhöhungen, weil diese ein Signal dafür wären, dass nach einigen Bankenpleiten in den USA und dem überstürzten Rettungskauf der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die UBS die Notenbanker eine neue Bankenkrise heraufziehen sehen. Hätte die US-Notenbank die Zinsen nicht zum neunten Mal in Folge erhöht, wäre die Sorge vor einer neuen Bankenkrise jedenfalls größer als die Angst vor einer anhaltend hohen Inflation. Die Krisenangst hätte die Nachfrage nach Gold so sicher nach oben schnellen lassen.

Deshalb ist es gut, dass sich die Notenbanker der Federal Reserve für einen moderaten Zinsschritt entschieden haben. Die Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte sendet eine wichtige Botschaft an die Börsen: Der Bankenmarkt in den USA ist in den Augen der US-Notenbank ausreichend stabil, um ihr Hauptziel – die Inflationsbekämpfung – weiter zu verfolgen. Tatsächlich sinkt die Inflation zwar allmählich, ist mit Raten von 6 Prozent in den USA und 8,5 Prozent in der Euro-Zone aber noch immer viel zu hoch. „Ohne Preisstabilität funktioniert die Wirtschaft für niemanden“, kommentierte der Chef der US-Notenbank Jerome Powell den jüngsten Zinsschritt. Der Goldpreis reagierte nach der Zinsentscheidung bis zum Folgetag mit einem Plus von gut zweieinhalb Prozent.

Verunsicherung ist Gift für den Aktienmarkt, aber gut für Gold

Ist die Situation nun damit bereinigt und die Investoren sind wieder entspannt? Eher das Gegenteil ist der Fall, die Nervosität an den Märkten ist weiter groß. Neben der hohen Inflation und taumelnden Banken bleiben nämlich viele weitere Belastungsfaktoren: der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise in Europa, die Spannungen zwischen den USA und China, das insgesamt schwache Wachstum und die nach wie vor durchaus reale Rezessionsgefahr stehen dabei im Zentrum.

Gesamtwirtschaftliche Risiken und verunsicherte Anleger sind seit jeher ein Steigbügelhalter für den Goldpreis. Nur auf den Dollarkurs und die Zinsschritte der Notenbanken zu schauen, greift daher zu kurz. Das haben die vergangenen zwölf Monate deutlich gemacht: Zwar fiel der Goldpreis seit Beginn der Zinserhöhungen vor einem Jahr zunächst deutlich, stieg dann aber in den zurückliegenden sechs Monaten trotz weiterer Zinsschritte, weil der Dollar der Geldpolitik um Trotz wieder abwertete.

Vom sommerlichen Tiefpunkt bei 1.622 Dollar je Unze ging es so für Gold in der Spitze bis auf 2.009 Dollar je Unze hoch. Etliche andere Risikofaktoren gaben dem Dollar Gegen- und dem Goldpreis Rückenwind, etwa die schwache Wachstumsprognose, die Entwicklung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes mit seinem allgegenwärtigen Fachkräftemangel, geopolitische Krisen mit Russland und China oder die Subventionspolitik der Biden-Regierung. In welche Richtung es künftig gehen wird, ist kaum abzuschätzen. Auf einen schwachen Dollar können sich Goldanleger jedenfalls nicht verlassen.

Dennoch sind die Aussichten für Gold gut. Die Gemengelage aus Krisenherden, weniger stark steigenden Zinsen und anhaltend hoher Inflation dürfte dem Edelmetall noch einige Zeit Auftrieb verleihen. Das Allzeithoch bei 2.075 Dollar je Feinunze Gold vom September 2020 rückt bereits in greifbare Nähe, auch wenn sich der Goldpreis bislang nicht oberhalb von 2.000 Dollar halten konnte. Das Edelmetall wird dennoch einmal mehr seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht, den Anleger ansteuern, sobald die Krisenangst zunimmt.

Gold zum Durchschnittspreis kaufen

Der Stabilitätsanker Gold gehört in jedes Anlagedepot. Goldkäufer müssen dafür nun tiefer in die Tasche greifen – und könnten von der Preisentwicklung enttäuscht werden, wenn der Kurs schon bald wieder nachgeben könnte. Wer auf eine positive Wertentwicklung achtet, muss womöglich lange investiert bleiben oder auf einen günstigeren Einstiegszeitpunkt warten – der vielleicht lange Zeit nicht kommt. In solchen Marktlagen neigt der Goldpreis dazu, sich auf hohem Niveau und unter Schwankungen seitwärts zu bewegen. Wer Gold allerdings weniger als Renditebringer, sondern mehr als Krisenversicherung betrachtet, den sollte der hohe Goldpreis nicht stören.

Um das Dilemma zu lösen ist ein Sparplan auf physisches Gold ideal geeignet. Mit einem gleichbleibenden monatlichen Investment in Gold, profitieren Anleger langfristig vom Cost-Average-Effekt: An Tagen mit hohem Goldpreis bekommt der Anleger weniger Gold, an günstigen Tagen dafür mehr. Auf Dauer kaufen Anleger Gold so zum Durchschnittspreis und profitieren dennoch von der Krisenversicherung, die physisches Gold bietet.

 

Veröffentlicht am: 30.03.2023

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.