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Freitag, 19. April 2024
   
 

DWS CIO Flash: Virale Ängste

Vergangene Woche sind die Kapitalmärkte ungewöhnlich stark eingebrochen

Obwohl die Zahl der neuen Fälle in China rückläufig ist, hat die weltweite Virusausbreitung einen schweren Tribut an die globalen Finanzmärkte gefordert.

S&P 500 und Dax haben von ihren Höchstständen rund 15 Prozent abgegeben. Darin spiegelt sich sicherlich auch der Umstand wider, dass die Bewertung der Märkte an ihrer Spitze keinerlei Wendung zum Negativen einzupreisen schienen.

Hinsichtlich der Geschwindigkeit der Kursstürze haben aber auch technische Faktoren (so etwa das Reaktionsmuster gewisser quantitativ orientierter Fonds) eine Rolle gespielt haben. Das Trommelfeuer be-stehend aus Unternehmen, die vor Gewinnen warnen, Ökonomen, die ihre Prognosen kürzen, Schulen, die geschlossen werden, und Politikern, die hilflos aussehen, wird wahrscheinlich noch (mindestens) einige Tage andauern.

Dennoch glauben wir, dass die Marktpanik, wenn auch nicht unbedingt die Infektionsrate, relativ bald ihren Höhepunkt erreichen dürfte. Epidemiologische Standardmodelle haben für das neuartige Coronavirus sowohl in China als auch anderswo bisher recht gut funktioniert. Sie deuten darauf hin, dass diese zweite Welle in Westeuropa in den kommenden Wochen wahrscheinlich auch ihren Höhepunkt erreicht haben wird. Natürlich bleibt die Lage weiterhin ernst. Insbesondere, da es immer wahrscheinlicher scheint, dass sich Covid 19 in Ländern ausbreiten wird, in denen die Gefahr besteht, dass die lokalen Gesundheitssysteme überfordert werden.

Da sich die Epidemie deutlich schlechter entwickelt hat, als wir noch Mitte Februar erhofft hatten, werden wir einige unserer Annahmen überprüfen müssen.

In Bezug auf das globale Wachstum scheint es nun so gut wie sicher, dass der Schaden nicht auf Chinas Wirtschaft und nicht auf das erste Quartal beschränkt bleiben wird. Es wird immer wahrscheinlicher, dass das globale Wachstum in der ersten Jahreshälfte beeinträchtigt werden wird, wodurch auch die Wachstumsraten für das Gesamtjahr 2020 sinken dürften. Dennoch glauben wir, dass die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte mindestens an ihren vormaligen Wachstumspfad anknüpfen wird. Wir werden sorgfältig beobachten, ob das Vertrauen der Unternehmen im Dienstleistungssektor, der bisher die tragende Säule des globalen Wachstums war, sich relativ stabil halten können wird.

- Die sprunghafte Verbreitung des Virus außerhalb Chinas macht die Revision vieler Annahmen für Wirtschaftswachstum und Gewinnwachstum erforderlich

- Die Märkte erlebten in den letzten zehn Tagen einen historisch heftigen Ausverkauf, wobei Öl und Aktien am stärksten betroffen waren und 10-jährige US-Staatsanleihen mit 1.16 neue Tiefststände erreichten

- Auch wenn die Kapitalmärkte in den kommenden Tagen volatil bleiben dürften, halten wir aber an unserem positiven strategischen Ausblick fest. (Dieser setzt auf ein Abflachen neuer Infektionen außerhalb Chinas vor Ende des zweiten Quartals)

Viele asiatische Zentralbanken haben bereits reagiert und die Zinssätze gesenkt. Die US Federal Reserve (Fed) und besonders die Europäische Zentralbank (EZB) werden sich unserer Meinung nach mit einer ähnlichen Reaktion Zeit lassen. In ihren jüngsten Erklärungen haben sie eine höhere Messlatte dafür gesetzt, wann sie ihre Zinspolitik ändern würden. Eine zu frühe Reaktion könnte die Nervosität der Märkte noch verstärken. Wir würden aber erwarten, dass eine Unterstützung bis Mitte dieses Jahres erfolgt. Bislang gehen wir für dieses Jahr von einer Zinssenkung der Fed und keiner von der EZB aus. CIO Flash / 2. März 2020
Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Quelle: DWS Investment GmbH; Stand: 02.03.2020 / 2

Der Markt erwartet in diesem Jahr bereits drei Zinssenkungen der Fed. Die 10-jährigen US-Staatsanleiherenditen haben neue Rekordtiefs erreicht und wurden am Freitag unter 1,2 Prozent gehandelt. Dies ist unserer Meinung nach nicht nur eine Folge der gesunkenen Wachstumserwartungen, sondern auch das Ergebnis von Absicherungskäufen. Nichts-destotrotz werden wir überdenken, ob unsere strategischen US-Renditeprognosen nach unten revidiert werden müssen, ebenso wie unsere Prognosen der Renditeaufschläge für Schwellenländer-, Unternehmens- und Peripherieanleihen. Während es dem Markt für Unternehmensanleihen momentan an Liquidität fehlt, wären wir bei diesen Niveaus ohnehin keine Verkäufer mehr. Wir rechnen nicht damit, dass die Bundrenditen (10 Jahre) nachhaltig neue Tiefststände erreichen. Das Reaktionsmuster der EZB dürfte deutlich verhaltener als das der Fed sein.

 

Veröffentlicht am: 02.03.2020

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