Wenn ein Thema das vergangene Börsenjahr bestimmt hat, dann der Handelsstreit zwischen den USA und China.
Nun scheint die Corona-Krise die „Erzrivalen“ wieder auf den Plan zu rufen: US-Präsident Trump droht China mit neuen Zöllen, da China die restliche Welt seiner Meinung nach nicht frühzeitig über das Ausmaß des Coronavirus informiert habe. Die Vorstellung neuer Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden Großmächten schmeckt den Anlegern so gar nicht: Sie schicken den DAX zum Wochenauftakt bei 10.480 Punkten rund 3,5 Prozent ins Minus.
Nachwehen bei Wirecard, Allianz und Amazon
Neue Woche, alter Spitzenreiter: Auch heute ist Wirecard in Stuttgart sowohl die meistgehandelte Aktie als auch der unangefochtene Umsatzspitzenreiter. Nach dem für viele Anleger enttäuschenden KPMG-Bericht der letzten Woche zeigen sich inzwischen sowohl Fondsmanager als auch Analysten wenig überzeugt. Beide kritisieren gleichermaßen die von KPMG angesprochenen Unklarheiten sowie den wenig professionellen Eindruck, den Wirecard im Bericht hinterlasse. Bis zum Mittag geht es für Wirecard nochmals 5,3 Prozent auf nunmehr 86,20 Euro bergab.
Auch die Allianz wird von den Stuttgarter Anlegern heute rege gehandelt und sorgt bis zum Mittag für einen Umsatz von fast 6 Millionen Euro – fällt jedoch um rund 3,5 Prozent. Auch hier drückt eine Nachricht aus der letzten Woche auf die Stimmung: Am Donnerstagabend hatte die Allianz ihr Gewinnziel für 2020 kassiert. So dürfte das operative Ergebnisziel von 11,5 bis 12,5 Milliarden Euro aufgrund der Pandemie und der wirtschaftlichen Entwicklung nicht mehr erreichbar sein. Nun soll ein neues Gewinnziel für 2020 erarbeitet werden.
Hatte die Amazon-Aktie jüngst noch ein neues Allzeithoch markiert, geht es zum Wochenauftakt erst einmal über 8 Prozent gen Süden. Dabei sorgen die Stuttgarter Anleger bei Amazon bisher für einen Umsatz von über 4 Millionen Euro. Belastend wirken sich die am Donnerstagabend nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen aus. Zwar lag der Umsatz im vergangenen Quartal über den Erwartungen, jedoch könnte Amazon im laufenden Quartal wegen hohen Investitionen in die Sicherheit der Mitarbeiter in die roten Zahlen rutschen.