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Dienstag, 19. März 2024
   
 

Anleihen-Marktbericht Börse Stuttgart: Bonds Weekly

Hohe Neuemissionstätigkeit zu Jahresbeginn

Am Anleihenmarkt ist zu Beginn des Jahres eine hohe Neuemissionstätigkeit zu verzeichnen. Der Datenanbieter Informa Global Marktes (IGM) vermeldete allein für den 8. Januar ein Neumissionsvolumen in Höhe von 29,45 Milliarden Euro.

Der bisherige Rekordwert wurde mit 27,875 Milliarden Euro am 12. Januar 2010 verzeichnet. Nachdem zum Jahresende 2019 wenig Neuemissionen an den Markt gekommen waren, wollen sich die Unternehmen die günstigen Finanzierungsbedingungen sichern. Die Deutsche Bahn hat unter anderem eine Anleihe mit einer 15-jährigen Laufzeit begeben, die vierfach überzeichnet war.

Zu Jahresbeginn erhalten institutionelle Investoren traditionell hohe Kapitalzuflüsse, die sie am Markt unterbringen müssen. Experten begründen die hohen Kapitalflüsse mit der herausragenden Performance von Anleihenportfolios im vergangenen Jahr. So konnten langlaufende Rentenfonds in Euro nach Auswertungen des Bundesverbandes Deutscher Investmentgesellschaften (BVI) eine Rendite von 10,01 % (Stand: 30.11.2019) erzielen. Die hohe Neuemissionstätigkeit sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im laufenden Jahr weniger europäische Staatsanleihen auf den Markt kommen sollen. Alleine Deutschland plant im laufenden Jahr nur 148 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufzunehmen. 2019 hatte die damit beauftragte Finanzagentur noch 156 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufgenommen.

Gleichzeitig trifft das eingeschränkte Angebot auf eine höhere Nachfrage. So wird die EZB ihre im November 2019 beschlossene Ausweitung der Nettokäufe von Anleihen in Höhe von 20 Mrd. Euro pro Monat weiterhin fortsetzen, um ihr anvisiertes Inflationsziel von knapp zwei Prozent zu erreichen. Von diesem Inflationsziel ist die EZB noch weit entfernt. Nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank wird für das laufende Jahr und das folgende Jahr eine Inflationsrate im Euroraum von 1,1 % bzw. von 1,6 % erwartet. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht die Inflationsrate mit 1,6 % in die richtige Richtung laufen. Die Deutsche Bundesbank sieht durch die anhaltenden Niedrigzinsen die Gefahr, dass Investoren höhere Risiken eingehen, als sie eigentlich bereit sind zu tragen.

Am Anleihenmarkt bleibt es somit auch im laufenden Jahr sehr spannend, wie sich die Investoren positionieren, um der ausgeprägten Niedrigzinsphase zu umgehen. Die letzten Jahre wurden die Investoren mit Kursgewinnen auf die Anleihenkurse entschädigt – ob dies auch 2020 zutrifft, bleibt abzuwarten.
 
Ratingagenturen sind skeptisch für 2020

Die Ratingagenturen sehen die seit Jahren schwelenden Faktoren aus politischen Unruhen, Handelskonflikten und steigenden Staatsschulden auch für 2020 als Belastungsfaktoren für Staatsanleihen an. Bei einigen europäischen Ländern könnte es Ratingupgrades geben. Hier wären Griechenland, Osterreich und Finnland zu nennen, die mit einem positiven Ausblick von S&P bewertet werden. Dagegen sieht es bei politisch sehr instabilen Ländern in Lateinamerika eher nach einer Ratingverschlechterung aus.

Die Börsen-Zeitung erwartet bei zehn Prozent der bewerteten Staaten ein Upgrade und bei weiteren zehn Prozent dagegen ein Downgrade. Im letzten Jahr waren mehr Rating-Upgrades zu verzeichnen, vor allem bei europäischen Staaten. Dies waren im einzelnen Griechenland, Kroatien, Serbien, Slowenien und Ungarn. Die Ratingagenturen sehen durch den zunehmenden Populismus in einzelnen Staaten die Haushaltsdisziplin und den Reformwillen stark gefährdet.
 
Bundes-/Staatsanleihen

Der Euro-Bund-Future notiert in der bisherigen Handelswoche in einer sehr engen Handelsspanne von etwas über einem Prozentpunkt. Gestartet ist der Euro-Bund-Future in die Handelswoche bei 171,05 Prozentpunkten. Sein bisheriges Wochentief erreichte er am Dienstagmorgen bei 170,65 Prozentpunkten. Danach setzte eine Aufwärtsbewegung bis auf sein bisherigen Wochenhoch bei 171,72 Prozentpunkten am Mittwochnachmittag ein. Trotz der geringen Volatilität waren gute Umsätze im Euro-Bund-Future zu verzeichnen. Am Mittwochnachmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 171,63 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite -0,21 %.

Die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihen ist wieder im positiven Bereich bei 0,29 %.

Spanien mit zehnjähriger Anleihe

Spanien emittiert eine Staatsanleihe mit Fälligkeit 30.04.2030 und einem Emissionsvolumen von 10 Mrd. Euro (WKN: A28SDS). Die Anleihe besitzt einen Kupon von 0,5 %. Die Kuponzahlungen finden jährlich statt, erstmals am 30.04.2020. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P hat im September das Rating für Spanien von A- auf A heraufgesetzt.
 
Zwei neue Anleihen von Zypern


Die erste, zehnjährige Anleihe des Mittelmeerstaates (WKN: A28SDK) wird zum 21.01.2030 fällig und umfasst ein Volumen von 1 Mrd. Euro. Der Kupon beträgt 0,625 %, Termin der ersten Zinszahlung ist der 21.01.2021. Die zweite Anleihe mit der WKN A28SDL hingegen weist ein Emissionsvolumen von 750 Millionen Euro und eine Laufzeit von 20 Jahren auf, Fälligkeitsdatum ist also der 21.01.2040. Hierbei ist der Zinssatz auf 1,25 % festgelegt. Die nächste Zinszahlung ist für 21.01.2021 terminiert. Bei beiden Anleihen finden die Zinszahlung im jährlichen Turnus statt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. Zypern wird von S&P mit einem BBB- Rating versehen.

 

Veröffentlicht am: 17.01.2020

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