In den vergangenen Wochen wurden wir mit einem Bündel an schlechten Nachrichten konfrontiert. So hat das Auftreten der neuen Corona-Variante Omikron im südlichen Afrika für Schockwellen an den internationalen Finanzmärkten gesorgt.
Angesichts der raschen Ausbreitung und dem Auftreten erster Krankheitsfälle in Europa und den USA befürchteten Anleger, dass es erneut zu umfangreichen Reisebeschränken und Lockdowns wie im vergangenen Jahr kommen könnte. Auch die Einschätzung von Moderna-CEO Stephane Bancel, dass die Vielzahl von Mutationen der neuen Corona-Variante dazu führen könnte, dass das Virus den Impfschutz umgehen kann, verschreckte die Märkte. In der Folge brachen die Kurse von Werten aus der Reise- und Tourismusindustrie ein und der Ölpreis rutschte um rund zehn Prozent ab. Dass die Federal Reserve nunmehr eine hartnäckigere Inflation als bislang fürchtet und eine raschere Straffung ihrer Geldpolitik prüft, sorgte vor dem Hintergrund der neuen Corona-Variante für zusätzliche Verkaufsstimmung.
Mittlerweile dürfte der Markt das Auftreten der neuen Corona-Variante aber verdaut haben. Eine valide Einschätzung des Gefahrenpotenzials von Omikron durch die Experten steht allerdings noch aus. Daher wird die Stimmung wohl weiter von der Nachrichtenlage zu diesem Thema beherrscht werden, weshalb die Märkte auf Sicht volatil und sprunghaft bleiben dürften. Zuversichtlich stimmen jedoch Stimmungsindikatoren wie das prall gefüllte Bärenlager unter den US-Anlegern. Unter dem Strich rechnen wir derzeit nicht mit weiteren deutlichen Kursverlusten.
Ein Unterschreiten der Dax-Unterstützung im Bereich von 14.800 Punkten ist freilich nicht auszuschließen. Die zu erwartende Auslösen von Stop-Loss-Verkäufen auf diesem Niveau würden wir als Bereinigung des Markts um die berühmten „zittrigen“ Hände sehen und als Gelegenheit zum Aufstocken von Positionen bewerten. Denn unser Ausblick für 2022 ist unverändert konstruktiv.