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Dienstag, 16. April 2024
   
 

Zyklische Sektoren, die 2020 gelitten haben, sollten 2021 einen deutlichen Gewinnsprung erleben

Francesco Sedati im Eurizon-Interview

Francesco Sedati, Head of Fundamental Research bei Eurizon, blickt überaus optimistisch ins neue Jahr.

Einerseits bezeichnet er die langfristigen Wachstumschancen für den Technologiesektor als intakt, andererseits erwartet er bei zyklischen Sektoren einen Gewinnsprung. Auch bei britischen Aktien sieht er, ungeachtet der Unsicherheiten hinsichtlich des Brexit, Chancen. Gleichwohl betont er, dass Stockpicking in seinem Investmentansatz „King“ sei.

Das folgende Interview mit Francesco Sedati ist zu Ihrer freien Verwendung, ein Foto in Druckqualität schicken wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.

Francesco, die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und die Hoffnung auf einen Impfstoff zeigen auch Auswirkungen auf die Aktienmärkte. In einer ersten Reaktion haben die Anleger Geld aus dem Technologiesektor in zyklischere Aktien umgeschichtet. Halten Sie diese Entwicklung für nachhaltig?
Francesco Sedati:
Die langfristige Wachstumschance für den Technologiesektor ist ohne Zweifel intakt und in vielerlei Hinsicht durch die Pandemie begünstigt. Einige Gewohnheiten bei Arbeit und Konsum haben sich nachhaltig verändert, und dieser Wandel wurde durch Technologie ermöglicht – Stichwort Smart Working oder E-Commerce. Allerdings wird 2021 – hoffentlich – ein Jahr des Neubeginns sein, und viele zyklische Sektoren, die 2020 gelitten haben, sollten einen deutlichen Gewinnsprung erleben, was letztlich eine bessere Wertentwicklung im Vergleich zur Technologieindustrie unterstützen könnte.

In diesem Zusammenhang ist die alte Diskussion über Value vs. Growth wieder aufgekommen. Was halten Sie grundsätzlich von diesen beiden Begriffen zur Kategorisierung von Aktien?
Francesco Sedati:
Ich mag es generell nicht, Aktien in diese Kategorien einzuteilen. Sie vereinfachen die Eigenschaften der Unternehmen zu sehr. Letztlich ist eine „billige“ Aktie nicht wirklich „billig“, wenn sie mit sehr negativen strukturellen Trends konfrontiert ist, denn dann wird es keine Gewinnverbesserung geben, die eine Neubewertung rechtfertigt. In ähnlicher Weise kann Wachstum bei jeder Bewertung oft zu großen Verlusten führen, selbst bei einer kleinen Änderung der Konsensschätzungen. Dennoch beobachte ich die Trends in diesen Stilen, denn manchmal überreagiert der Markt und bietet großartige Kaufgelegenheiten – genau wie die, die wir im November gesehen haben. Die Kluft in der Wertentwicklung und der Bewertung zwischen Value und Growth hatte ein derart ausgedehntes Niveau erreicht, das signalisierte, der Markt würde davon ausgehen, dass sich die während der Pandemie beobachteten Trends dauerhaft fortsetzen würden. Das erschien im Kontext früherer Pandemieepisoden und eines möglichen Impfstoffs nicht sinnvoll und signalisierte eine klare Chance bei Value-Titeln.

Welche Sektoren sind in einer Phase, in der sich ein Einstieg jetzt lohnen könnte – und in welchen Sektoren sollten Anleger lieber warten?
Francesco Sedati:
Der Reise- und Freizeitsektor hat noch reichlich Spielraum nach oben. Der Markt preist immer noch keine Normalisierung der Gewinne und eine Wiederaufnahme des Wachstums ein. Kurzzyklische Industrie- und Rohstoffwerte sind ebenfalls noch eine gute Möglichkeit, um ein Engagement in der Wiederbelebung zu bekommen. Banken und Energie sind eher umstritten und eigentlich das, was wir als richtige „Deep-Value“-Sektoren bezeichnen können – die Bewertungen sind sehr niedrig und die langfristigen strukturellen Trends sind ziemlich negativ; dennoch denke ich, dass 2021 ein Jahr sein könnte, in dem auch diese Sektoren gut abschneiden könnten, da positive Makroimpulse ihre Gewinne anheben sollten.

Wenn aus Ihrer Sicht die Entscheidung für oder gegen einzelne Sektoren gar nicht so relevant ist – worauf kommt es stattdessen an?
Francesco Sedati:
Ungeachtet dessen, was ich zu den Sektoren gesagt habe, ist Stockpicking in meinem Investmentansatz „King“. Es gibt in jedem Sektor Aktien mit starken Aufwärtschancen, sodass es mit einer rigorosen Fundamentalanalyse möglich ist, diese zu identifizieren und Positionen einzugehen, die überzeugen. Diese werden zu den wichtigsten Treibern für die Wertentwicklung meiner Portfolios.

Abschließend gefragt, wie ist Ihre Einschätzung bezüglich der Länderrotation?
Francesco Sedati:
Die Wertentwicklung von Ländern spiegelt im Allgemeinen die zugrunde liegende Sektorzusammensetzung wider. In Anbetracht dessen, was über das Jahr 2021 gesagt wurde, bevorzuge ich jene Länder und Regionen, die ein höheres zyklisches Engagement aufweisen, insbesondere die Schwellenländer. Auch der britische Markt sieht auf den aktuellen Niveaus interessant aus; die Benchmark hat ein gutes zyklisches Exposure, aber wegen des Brexit ist sie weiter unter Druck geraten, was ihre Bewertung im Vergleich zur Historie attraktiv macht.

 

Veröffentlicht am: 20.12.2020

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