^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Freitag, 29. März 2024
   
 

Wie groß ist die Rezessionsgefahr in den USA?

... fragt sich Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL



Mit einer ungewöhnlichen Vielzahl an Belastungsfaktoren stellte das erste Quartal Anleger vor große Herausforderungen. Allen voran der Ukraine-Konflikt sowie die begonnene Zinswende der US-Notenbank Fed sorgten für teilweise deutlich negative Wertentwicklungen in nahezu allen Segmenten des Aktien- und Anleihemarktes.


Die US-Standardwerteindizes S&P 500 und Dow Jones Industrial Average konnten sich mit einem Minus in Höhe von jeweils weniger als 5 Prozent seit Jahresanfang noch ganz gut halten. Doch in den letzten Tagen rutschte die Renditedifferenz zwischen zwei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen hauchdünn in den negativen Bereich. Eine solche inverse Zinsstruktur hatte in der Vergangenheit zumeist eine Rezession innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate zur Folge. Trotzdem war der Start in das zweite Quartal für US-Aktien weiterhin stabil. Die erneute Rohstoffpreisexplosion treibt die Produktionskosten weltweit noch einmal massiv in die Höhe.

Allerdings hat die US-Volkswirtschaft im Vergleich zu Europa zwei entscheidende Vorteile. Einerseits droht im Falle eines totalen Lieferstopps russischen Erdöls keine Rationierung von Energie, da die heimische Fracking-Industrie ohnehin einen nennenswerten Anteil des Verbrauchs produziert. Gaslieferungen aus Russland spielen in den USA keine Rolle. Zudem hängt die Wertschöpfung der US-Volkswirtschaft vor allem – zu etwa 70 Prozent – vom privaten Konsum ab. Dieser wiederum boomt angesichts eines nahezu im Vollbeschäftigungsmodus befindlichen Arbeitsmarktes. Da gleichzeitig über 11 Millionen offene Stellen von US-Unternehmen vermeldet wurden, sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Lage, hohe Lohnsteigerungen durchzusetzen und so den Konsum noch weiter zu befeuern.

Entsprechend positiv fielen zuletzt erneut die Umfragen zur Stimmungslage von US-Unternehmen aus, die steigende Kosten noch immer weitgehend an die Endverbraucher durchreichen können. Trotz voraussichtlich weiter steigender Leitzinsen in den kommenden Monaten werden die Realzinsen tief negativ bleiben und bieten so weitere Investitionsanreize für Unternehmen. Schließlich gibt es auch noch eine andere Variante der Zinsstruktur, die Renditedifferenz zwischen 10 Jahren und dem 3-Monats-Geldmarktsatz, die mit 1,4 Prozent noch immer deutlich positiv ist.

Fazit: Zwar ist die Lage außergewöhnlich dynamisch, doch ist eine akute Rezessionsgefahr ist in den USA derzeit nicht auszumachen.

 

Veröffentlicht am: 06.04.2022

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.