Beamte und Beamtinnen kommen meist leichter an Kredite und erhalten außerdem deutlich günstigere Konditionen als Angestellte. Das liegt vor allem daran, dass sie oftmals gut bis sehr gut verdienen, sich in einem sicheren, oft sogar unkündbaren Arbeitsverhältnis befinden und Arbeitsausfälle sowie Pensionszeiten ebenfalls abgesichert sind. Das Kreditausfallrisiko wird durch Banken daher als besonders niedrig eingestuft.
Beamte sind nicht gleich Beamte
Die besonders günstigen Kreditkonditionen gelten für Beamte, also beispielsweise für Lehrer sowie für Richter, Soldaten und Personen, die im öffentlichen Dienst tätig sind. Möchten die Betreffenden einen Beamtenkredit beantragen, ist jedoch ausschlaggebend, ob sie bereits auf Lebenszeit verbeamtet oder als Beamte auf Probe, Widerruf oder Zeit eingesetzt sind. In diesem Fall können unter Umständen weniger gute Konditionen geboten werden.
Auch für Beamte gilt: Bevor ein Kredit für eine Immobilie beantragt wird, sollte die eigene finanzielle Situation genau analysiert werden. Schließlich wird diese auch durch die Kreditinstitute abgefragt. Je höher der Eigenkapitaleinsatz, desto geringer die benötigte Kreditsumme. Je höher die Einzelraten, desto niedriger die Zinsen und desto kürzer die Zeit, in welcher das Darlehen abbezahlt werden muss.
Baufinanzierungsoptionen für Beamte
Zur Finanzierung einer Immobilie besteht zum einen die Möglichkeit für Beamte, gänzlich auf Fremdkapital zu setzen, also kein eigenes Kapital einzubringen. Das ist möglich, da Beamte häufig über eine sehr gute Kreditwürdigkeit (Bonität) und üblicherweise auch über ein höheres regelmäßiges Einkommen verfügen. Bei einer solchen Vollfinanzierung ergeben sich wiederum die Optionen, die entstehenden Nebenkosten in die Darlehensberechnung einzubeziehen oder lediglich den Kaufpreis des Hauses als Grundlage zu nutzen.
Als Nebenkosten gelten unter anderem Notarkosten, die Grunderwerbssteuer, Makler-Gebühren und Grundbucheintragungen, die circa ein Zehntel der Kosten ausmachen. Wer sich entscheidet, diese mithilfe des Beamtenkredites ebenfalls abzudecken, muss allerdings mit einem Zinsaufschlag von bis zu 0,5 Prozent rechnen.
Zum anderen können Finanzierungen über deutlich weniger als 100 Prozent der Kaufsumme vereinbart werden. So ergeben sich häufig die besten Konditionen, wenn etwa 60 bis 80 Prozent der Immobilienkaufsumme über Fremdkapital erbracht werden. Ein Großteil der Banken fordert sogar einen bestimmten Eigenkapitalanteil, der bei Beamten allerdings häufig deutlich unter dem liegen darf, was Angestellte oder gar Selbstständige einbringen müssen.
Darüber hinaus besteht die Option, einen Immobilienkredit an eine Lebens- oder Rentenversicherung zu knüpfen oder eine fondsgebundene Variante zu wählen. Diese Darlehensformen werden auch als endfällige Darlehen bezeichnet, da während der Laufzeit lediglich Zinszahlungen anfallen und eine Tilgung erst am Laufzeitende erfolgt. Aufgrund des aktuell niedrigen Zinsstandes und einer damit schrumpfenden Rentabilität, wird von dieser Form der Baufinanzierung jedoch inzwischen eher abgeraten. Stattdessen wird empfohlen, auf herkömmliche Ratentilgungs- oder Annuitätendarlehen zu setzen.
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