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Freitag, 19. April 2024
   
 

Stehen Value-Aktien vor einem Comeback?

Marktkommentar der Danske Bank AM

Value-Aktien sind in den vergangenen Jahren hinter Wachstumsaktien zurückgeblieben. Nach Ansicht von Lars Skovgaard Andersen, Investmentstratege bei Danske Bank Asset Management, einem Teil der Danske Bank A/S, nähert sich der Markt offenbar einem Wendepunkt.

Der Experte erklärt, was Anleger jetzt beachten sollten.

Wenn man die verschiedenen Aktientypen betrachtet, waren die Kursanstiege der letzten Jahre ungleich verteilt. Während globale Wachstumsaktien in den letzten fünf Jahren um 65,3 Prozent gestiegen sind, haben globale Value-Aktien (gemessen am MSCI World) lediglich 35,8 Prozent erzielt.

Wir befanden uns mitten in einem Konjunkturaufschwung, in dem Anleger extrem großes Interesse an Wachstumsunternehmen gezeigt haben, egal wie hoch sie bewertet waren. Das hat fast zu einer Herdenmentalität unter den Investoren geführt. Das könnte sich ändern: Historisch gesehen hat sich das Gleichgewicht zwischen Wachstums- und Value-Aktien in Wellen bewegt. Nach einer langen Phase, in der Wachstumsaktien im Mittelpunkt standen, könnten wir uns durchaus einem Zeitpunkt nähern, an dem Anleger ihr Augenmerk wieder verstärkt auf den Wert richten, der sich in Value-Aktien verbirgt.

Wachstum versus Value – zwei verschiedene Stilarten

Bevor wir auf die Gründe dafür eingehen,  erläutern wir zuerst die Begriffe Wachstum und Value, die zwei klassische Stilarten am Aktienmarkt darstellen:

WACHSTUMSUNTERNEHMEN zeichnen sich durch ein hohes Umsatz- und Gewinnwachstum im Vergleich zum breiten Aktienmarkt aus, aber auch durch hohe Bewertungen. Zu diesen Unternehmen zählen unter anderem digitale Riesen wie Facebook und Alphabet (Google).

VALUE-UNTERNEHMEN sind gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und der Dividendenrendite im Vergleich zum übrigen Aktienmarkt günstig bewertet (siehe Kasten). Als Anleger bekommt man hier eine günstigere Beteiligung an den fundamentalen Werten der Unternehmen.

Value-Aktien sind häufig Unternehmen oder Branchen, die bei Anlegern nicht sonderlich beliebt sind. Zum Beispiel, weil die Unternehmensgewinne nicht zufriedenstellend ausfallen, weil sie einen schlechten Ruf haben oder weil die Anleger an ihrem langfristigen Potenzial zweifeln. Das können oft reife Unternehmen sein, die aus irgendeinem Grund in Schwierigkeiten stecken, deren Renditepotenzial aber noch attraktiv ist, wenn es die Unternehmen schaffen, diese Herausforderungen zu überwinden.

Aktueller Fokus auf dem Finanzsektor

Value-Titel finden Anleger in vielen Branchen. Der Finanz- und der Automobilsektor aber zählen zu den Bereichen, die derzeit am häufigsten ins Auge fallen. Das sind Sektoren, die historisch gesehen aus verschiedenen Gründen günstig bewertet sind. Im Finanzsektor sind es vor allem die niedrigen Zinsen und die strengere Regulierung, die die Unternehmen belasten, während der Automobilsektor von Abgasskandalen („Dieselgate“) und massiven Investitionen in die Entwicklung neuer Elektro-Autos beeinträchtigt wird.

Derzeit haben wir den Finanzsektor besonders stark im Blick. Steigende Zinsen am langen Ende können der Auslöser sein, der dazu beiträgt, die Kurse von Bankaktien in die Höhe zu treiben und das Value-Segment im weiteren Sinne anzukurbeln. Hierfür gab es in jüngster Zeit einige Anzeichen. Doch wenn die Rotation von Wachstum zu Value Fahrt aufnehmen soll, ist es wichtig, dass Finanzaktien ihre Dynamik behalten. Das alleine reicht nicht aus, damit etwas billig ist. Günstige Aktien können noch länger günstig sein oder noch billiger werden, so dass Anleger in einer sogenannten Value-Falle enden. Für eine größere Rotation bedarf es eines konkreten und nachhaltigeren Auslösers.

Zentrale Kennzahlen für Value-Aktien

Value-Aktien sind gemessen am KGV, KBV und der Dividendenrendite im Vergleich zum übrigen Aktienmarkt, darunter auch ähnliche Unternehmen, günstig bewertet.

- KGV steht für Kurs-Gewinn-Verhältnis und gibt an, wie viel ein Anleger auf Basis des aktuellen Aktienkurses pro Krone Gewinn eines Unternehmens bezahlt. Berechnungsgrundlage können sowohl die historischen Gewinne, z. B. über das letzte Jahr, als auch die erwarteten künftigen Gewinne, z. B. über die kommenden zwölf Monate, sein.

- KBV steht für Kurs-Buchwert-Verhältnis und gibt an, wie viel ein Anleger auf Basis des aktuellen Aktienkurses für die bilanziell ausgewiesenen Werte eines Unternehmens bezahlt.

- Die Dividendenrendite bezeichnet die Höhe der Dividenden eines Unternehmens im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs. Berechnungsgrundlage können entweder die letzten Dividendenausschüttungen oder die erwarteten künftigen Dividendenausschüttungen sein.


Was das für Ihr Portfolio bedeutet

Obwohl Danske Bank Asset Manangement die Aussichten für Value-Aktien für interessant hält, ist das keine Aufforderung, Wachstumsaktien auf breiter Front abzustoßen. Vielmehr lautet die zentrale Botschaft für Anleger: Es ist wichtig, eine Mischung aus beiden Stilarten im Portfolio zu haben.

Bei der Risikodiversifikation geht es um mehr als nur um Länder und Sektoren. Konzentrieren sich Anleger ausschließlich auf Wachstumsaktien, können sie komplett auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn plötzlich Value-Aktien in Mode kommen – und umgekehrt.

Eine Investition in Value-Aktien kann sowohl über ausgewählte Einzelaktien als auch über Fonds mit Fokus auf Value-Aktien oder value-geprägte Branchen wie den Finanzsektor erfolgen. Insgesamt hält Danske Bank in ihren Portfolios weiterhin eine Übergewichtung in Aktien und eine Untergewichtung in Anleihen.

 

Veröffentlicht am: 10.01.2020

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