^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Freitag, 29. März 2024
   
 

Small Caps Europe: Dieses Jahr sehr kleine Brötchen gebacken

Kommentar von Roland Koster, Senior Portfolio Manager, Swisscanto

Nicht nur Bäcker leiden unter den hohen Gas- und Stromkosten und versuchen nun, ihre Brötchen etwas teurer zu verkaufen oder beim Wareneinsatz zu sparen. Hohe Energiepreise, rekordhohe Inflationsraten und eine restriktivere Geldpolitik schicken die Wirtschaft auf Rezessionskurs.

Das ist schwer verdaulich für Aktienmärkte, insbesondere für europäische Small Caps. Diese haben seit Jahresbeginn 19,5 Prozent ihres Wertes verloren (Stand: 11.11.22). Im Vergleich zum MSCI Europe Index, der 8,1 Prozent verlor, waren die Kursverluste mehr als doppelt so hoch. Dieser Index wird häufig als Benchmark für europäische Aktienanleger verwendet.

Small Caps leiden überproportional, da es im Vergleich zu Großunternehmen oft an einer globalen Diversifizierung mangelt. Sie sind von den rekordhohen Energiepreisen in Europa stark betroffen und haben weniger Möglichkeiten, ihre Produktion in billigere Länder zu verlagern. Neben den höheren Energiepreisen sind auch die Preise für Produktionsmittel allgemein gestiegen: Höhere Rohstoffpreise, höhere Lohn- und/oder Kapitalkosten drücken auf die Margen. Mit dem Anstieg der Zinssätze rücken auch die Refinanzierungsrisiken wieder in den Fokus.

Die wichtigste Voraussetzung für eine positive Preisentwicklung europäischer Small Caps ist eine Trendwende bei den Strom- und Gaskosten sowie ein Ende des russischen-ukrainischen Konflikts. Das würde den Konsum auf dem Alten Kontinent stützen und europäische Unternehmen auf den globalen Märkten wieder wettbewerbsfähig machen. Niedrigere Gaspreise führen zu einer niedrigeren Inflation und in der Folge zu einer weniger restriktiven EZB.

Europa braucht dringend eine glaubwürdige Energiestrategie für die nächsten Jahre. Ohne wettbewerbsfähige Energiekosten besteht die Gefahr einer langanhaltenden Rezession und einer De-Industrialisierung des Kontinents. Ein Ende des gegenwärtigen Konflikts würde - unseres Erachtens - zu einer umfassenden Neubewertung europäischer Vermögenspreise führen.

Trotz alledem gibt es attraktive Anlagemöglichkeiten. Vorerst bevorzugen wir in Europa defensive, weniger zyklische Sektoren wie Kommunikation, Basiskonsumgüter und Unternehmen des Gesundheitswesens mit Preissetzungsmacht. In den zyklischen Sektoren bevorzugen wir Unternehmen, die in den Bereichen Ausbau der Stromnetze, erneuerbare Energien oder Energieeffizienz tätig sind. Diese Unternehmen sollten vom europäischen Green Deal profitieren. Dieser enthält milliardenschwere Investitionen in die europäische Energieunabhängigkeit. Diese strukturellen Themen bieten eine recht gute Sichtbarkeit. Aktienpositionen sollten in Zeiten relativer Schwäche aufgebaut werden, wenn sie von attraktiven Bewertungen begleitet werden.

 

Veröffentlicht am: 15.11.2022

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.