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Freitag, 29. März 2024
   
 

Nachhaltige Kriterien reduzieren Risiken auch bei High Yield-Bonds

... so Susanne Kundert, Leiterin Team Credit Specialities bei Swisscanto Invest

In einem Umfeld, in welchem mehr als 50 Prozent der Euro-Anleihen im Bereich Investment Grade eine negative Rendite abwirft, müssen Investoren ihr Bond-Portfolio überdenken.

„Beim Blick auf das Anlagesegment der Hochzinsanleihen, mit seinem Anteil an Unternehmen aus dem Energie- und Ölsektor, kommen bei vielen Anlegern Bedenken bezüglich (Klima)-Risiken und Nachhaltigkeit auf. Dabei lässt sich mit der Berücksichtigung von ESG-Kriterien gerade in diesem Bereich doppelte Wirkung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Risikoreduktion erzielen – und dies bei interessanten Kreditrisikoprämien“, so Susanne Kundert, Leiterin Team Credit Specialities bei Swisscanto Invest.

Dabei lässt sich eine standardisierte ESG Strategie nicht ohne Weiteres auf den HighYield-Markt anwenden. „Gefragt ist eine Kombination verschiedener Ansätze mit einem aktiven Unternehmensdialog. Unsere HighYield Portfolios sind im Einklang mit der Responsible-Nachhaltigkeitsstrategie, mit welcher wir uns auch dem Pariser Klimaziel verpflichten. Somit setzen wir uns ein verbindliches CO2-Reduktionsziel von jährlich mindestens 4 Prozent, für dessen Erreichung wir eine dedizierte Analyse und Selektion vor allem in den CO2-intensivsten Sektoren wie Grundstoffe, Versorger und Energie durchführen. Somit können wir unsere Anleger vor Klimarisiken schützen und weisen schon jetzt eine um 20 Prozent tiefere CO2-Intensität im Vergleich zur Benchmark auf“, sagt Kundert.

Weiter meint die Credit-Expertin: „Und über den aktiven Dialog (Engagement) fordern wir Unternehmen dazu auf, wirksame CO2-Reduktionsziele zu formulieren und umzusetzen. Wenn beispielsweise ein Finanzchef eines Stahlproduzenten die Sensitivität seines Gewinns auf die Energie- und CO2-Preise nicht quantifizieren kann oder die Firma keine Emissionsreduktionsziele definiert hat, dann ist dies für uns ein Frühwarnzeichen in unserer Fundamentalanalyse. Dies kann zur Veräußerung der Position führen (Kapitalallokation). Wir verstehen die konsequente Berücksichtigung von ESG-Kriterien als Teil des Risikomanagements.“

Vermeidung nicht-zukunftsträchtiger Unternehmen


Versorger mit hohem Exposure zu Kohle und fossile Energiekraftwerke werden als nicht-zukunftsträchtige Unternehmen erachtet, welche hohen Regulierungsrisiken ausgesetzt sind. Dies führt zu potenziell höheren Ausfallwahrscheinlichkeiten, da eine Refinanzierung ihrer Schulden auf immer skeptischere Investoren sowie Banken, welche bei ihren Kreditvergaberichtlinien auch eine ESG-Prüfung integrieren, stoßen wird.

„Im Bereich Versorger bevorzugen wir in unseren Portfolios hybride Unternehmensanleihen von europäischen Versorgern mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien. Im Energiesektor gehen wir als aktiver Manager äußerst selektiv vor und bevorzugen aufgrund tieferer Break-even-Kosten und der geringeren CO2-Intensitäteuropäische Ölfirmen gegenüber amerikanischen Schieferölproduzenten.Eine sorgfältige und stringente Berücksichtigung von ESG-Kriterien und -Risiken in der Fundamentalanalyse trägt zu einer umfassenderen Kreditanalyse und fundierteren Anlageentscheidungen bei. Diese kann auch zu einem besseren Schutz vor Kreditausfällen führen, was im Bereich Hochzinsanleihen erfolgsentscheidend ist“, so Kundert.

Attraktive Coupons bei rückläufigen Ausfällen

Trotz anhaltender Corona-Pandemie und dem gravierenden Konjunktureinbruch ist der Ausblick für Hochzinsanleihen intakt. Die Aussichten auf eine baldige fundamentale Erholung sowie die anhaltende Tiefzinspolitik bilden ein konstruktives Umfeld für diese Anlageklasse. Eine Erholung des Gewinnwachstums wird sich positiv auf den Verschuldungsgrad auswirken. Aufgrund der historischen Unterstützungsmaßnahmen der US-Notenbank Fed im amerikanischen High Yield-Markt konnten sich dieses Jahr auch COVID-19-sensitive Firmen mit viel Liquidität am Kapitalmarkt versorgen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Kreditausfälle bis Ende des vierten Quartals 2020 ihren Höhepunkt erreichen werden.

„Am Markt wird vermehrt darüber spekuliert, dass Europas Notenbanker ab Dezember 2020 auch sogenannte ‚Fallen Angels‘ in ihr Programm aufnehmen. Dies könnte dem Markt nach den positiven Impfstoff-Neuigkeiten und der konjunkturellen Erholung weiteren Aufwind verleihen.Wir sehen deshalb Opportunitäten in globalen Hochzinsanleihen mit taktischer Präferenz für europäische Emittenten. Staatliche Stützungsmaßnahmen wie beispielsweise Kurzarbeit sind in Europa verbreiteter und großzügiger und der europäische Markt enthält strukturell weniger hoch verschuldete, CO2-intensive Energiefirmen“, sagt Kundert.

 

Veröffentlicht am: 14.12.2020

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