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Freitag, 29. März 2024
   
 

Im DWS-Fokus: China im Jahr des Büffels

Drei Initiativen, mit denen China die Weichen weiter auf Wachstum stellt

Am 12. Februar beginnt nach dem chinesischen Mondkalender das Jahr des Büffels. Zuverlässigkeit, Kraft, Entschlossenheit – dafür steht das Tier, das die zweite Position unter den chinesischen Tierkreiszeichen innehat. Chinas Politik baut auf diesen Eigenschaften auf und hat große Ambitionen für die Zukunft.

Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen sind auch in China noch nicht vollkommen überwunden. Dennoch: Die Zeichen stehen gut, dass die Rituale der Neujahrsfeierlichkeiten, die Glück und Wohlstand im kommenden Jahr bringen sollen, auf fruchtbaren Boden fallen werden. Das Land ist nicht nur im vergangenen Jahr sehr gut durch die Pandemie gekommen: Das Bruttoinlandsprodukt ist um 2,3 Prozent gewachsen und hat erstmals die Marke von 100 Billionen Yuan überschritten. Auch die Aussichten für 2021 und darüber hinaus schätzen wir bei der DWS äußerst positiv ein. Schon jetzt hat China die Europäische Union bei der Wirtschaftsleistung überholt: 18 Prozent beträgt der Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt. Das ist momentan Platz zwei hinter den USA, die auf 27 Prozent kommen.

Anteil am globalen Exportmarkt erreicht Rekordwert von 14 Prozent


Wie gut die chinesische Wirtschaft durch die Covid-19-Pandemie gekommen ist, zeigt sich an einer zweiten Zahl: Der Anteil am globalen Exportmarkt ist auf einen Rekordwert von 14 Prozent gestiegen. Hier zeigt sich Chinas Flexibilität als weitere Stärke. Als die globale Nachfrage nach medizinischer Ausrüstung zur Bekämpfung von Covid-19 und nach elektronischen Geräten für die Arbeit im Home Office nach oben schnellte, war die chinesische Wirtschaft zur Stelle, als viele westliche Industrieländer nicht liefern konnten. Zwar dürfte sich die Situation 2021 normalisieren. China dürfte die gestärkte Position dennoch verteidigen können.

Fünf-Jahres-Plan: Drei Initiativen, um die Wirtschaftskraft weiter zu erhöhen


Die Weichen sind auf weiteres Wachstum gestellt. Die Grundlagen dafür finden sich in dem vierzehnten Fünf-Jahres-Plan, der im März in Kraft treten wird. Präsident Xi will Innovationen und neue Technologien forcieren, um Chinas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und seine Rolle im Welthandel neu zu definieren. Dabei setzt er auf drei Kernbereiche. Erstens: einen weiteren Ausbau von Digitalisierung und E-Commerce. Zweitens: die konsequente Ausrichtung der chinesischen Wirtschaft darauf, in strategisch wichtigen Bereichen die Abhängigkeit von ausländischen Wertschöpfungsketten massiv zu reduzieren. Drittens: Das erstmalige Bekenntnis, die Bekämpfung des Klimawandels zu priorisieren. China geht damit konsequent den Weg in Richtung eines qualitativ hochwertigeren, nachhaltigeren Wachstums.

Digitalisierung verbessert Produktivität

Welche enormen Auswirkungen die riesigen Fortschritte bei der Digitalisierung auf das Wachstum des Landes haben, lässt sich anhand einer Zahl sehr gut verdeutlichen: Jedes Plus von einem Prozent in puncto Digitalisierung verbessert die Produktivität um 0,3 bis 0,4 Prozent. Diese Relation ist für sich genommen schon beeindruckend. Setzt man sie in den Kontext mit der Situation in den USA oder in Europa, die es schon seit längerer Zeit nicht mehr schaffen, ihre Produktivität zu steigern, wird die Bedeutung dieser Entwicklung noch klarer. Auch die Zahl der Patentanmeldungen zeugt von der Innovationsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft: Sowohl bei der Anzahl als auch bei der Wachstumsrate liegt China vor den USA.

Ebenfalls ein sehr wichtiger Baustein ist die Autarkie der eigenen Wirtschaft. China arbeitet mit Macht daran, die Abhängigkeit von anderen Staaten zu reduzieren. Ein Beispiel: Derzeit stellt China etwa 30 Prozent der Chips für die Halbleiterindustrie selbst her, 70 Prozent werden aus dem Ausland bezogen. In gerade einmal fünf Jahren soll sich das Verhältnis umkehren: 70 Prozent heimische Produktion, nur mehr 30 Prozent sollen aus dem Ausland bezogen werden.

Der dritte Schwerpunkt des neuen Fünf-Jahres-Plans, die erstmalige Fokussierung auf Umweltthemen, dürfte der Wirtschaft ebenfalls einen Schub verleihen. Bis 2025 soll jedes fünfte neue Auto, das in China zugelassen wird, ein Elektroauto sein. Bis 2060 will China CO2-neutral wirtschaften.

Positiver Ausblick auf Aktien- und Anleihemärkte

Was bedeuten diese Entwicklungen für die Kapitalmärkte? Unser Ausblick ist grundsätzlich sehr positiv, für Aktien wie für Anleihen.

Die Aktienmärkte haben sich 2020 schon sehr gut entwickelt, angeführt von Wachstumsaktien aus den Bereichen E-Commerce und Internet. Im Jahr 2021 richten wir unser Augenmerk verstärkt auf zyklische Aktien und Value-Titel, bei denen wir dieses Jahr ein größeres Potenzial sehen. Mittelfristig halten wir chinesische Technologie- und E-Commerce-Unternehmen sowie Unternehmen aus dem Bildungs- und Konsum-Sektor für sehr aussichtsreich. In diesen Bereichen dürften viele Unternehmen von Chinas weiterer Expansion im Bereich der New Economy profitieren.

Chancen sehen wir aber auch bei Anleihen. Renditen von etwa drei Prozent mit Staatsanleihen sind in der heutigen Zeit ein gutes Argument. Dazu kommt, dass die wir das Risiko hoher Währungsschwankungen für gering halten. Eine Einschätzung, die längst nicht für alle aussichtsreichen Schwellenländer zutrifft. Ebenfalls interessant: Ausgewählte Unterneh-mensanleihen, die einen deutlichen Renditeaufschlag gegenüber vergleichbaren US-Papieren aufweisen.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die Politik, speziell die Beziehung zu den USA. Die neue Regierung unter US-Präsident Biden wird China wohl nicht mit Samthandschuhen anfassen und das Thema Demokratie kritisch thematisieren. Allerdings dürfte ihr Handeln deutlich berechenbarer sein als das der Vorgänger-Regierung. Konkurrenz und Kräftemessen – das wird das Verhältnis der beiden Großmächte auch in diesem Jahr ausmachen. Wobei allen klar sein dürfte: Der chinesische Stier ist ein ernstzunehmender Konkurrent, jetzt und in der Zukunft.

 

Veröffentlicht am: 12.02.2021

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