Herausforderung künstliche Intelligenz

„Öffne das Gondel-Schleusentor, HAL!“ Diese Anweisung gab Astronaut David Brown im Film „2001: Odyssee im Weltraum“ dem im Raumschiff installierten KI-System HAL. Doch dieses befolgte die Anweisung nicht („Es tut mir leid, Dave, aber das kann ich nicht tun.“) und wendete sich gegen seine Schöpfer. Diese legendäre Antwort hallt bis heute nach und wir erleben nun einen der schöpferischsten Augenblicke der Geschichte.

Der Zukunft kann man unterschiedlich begegnen: Man kann sich ihr öffnen oder sich ihr aus Angst vor dem Unbekannten verschließen. In einer sich rasant und tiefgreifend verändernden Welt steht jedoch außer Frage, dass Innovationen erforderlich sind und daher gewisse Risiken toleriert werden müssen.

Ob autonome Fahrzeuge oder Chirurgie-Roboter – die einzige Grenze der künstlichen Intelligenz ist die menschliche Vorstellungskraft. Zur Förderung von KI-Techniken in Frankreich ist die Schaffung eines Ökosystems notwendig, um die Entwicklung eines Technologiesektors begünstigen, der dem der USA und Chinas ebenbürtig sein kann. Bei der Finanzierung disruptiver Technologien geht es um wirtschaftliche Souveränität und Entwicklung sowie den Finanzplatz Paris. Daher empfiehlt der Tibi-Bericht1 Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Euro, um die Entstehung von „Global Tech“-Fonds und Technologieführern mit Sitz in Frankreich zu fördern. Denn auch wenn Frankreich zahlreiche Trümpfe auf der Hand hat – wie etwa angesehene Forscher, Weltmarktführer und ausreichend Kapital –, suchen die landeseigenen Vorzeigeunternehmen mangels solider Strukturen zur Finanzierung ihres Wachstums im Ausland nach Unterstützung.

Wir befinden uns in einem strategisch bedeutsamen Augenblick. Für KI-Systeme sind alle Voraussetzungen gegeben: Angefangen bei Big Data, dem wertvollen Rohstoff, über die Cloud, die Fabrik, in der Daten gespeichert und durch künstliche neuronale Netze verarbeitet werden, die dem KI-System auch die Fähigkeit zum Selbstlernen verleihen, bis hin zu den Anwendungen, die den Sprung aus den Laboren in das Wirtschafts- und Alltagsleben ermöglichen. Auch für die Weltwirtschaft sind KI-Lösungen verheißungsvoll und werden laut PwC bis 2030 ein Volumen von mehr als 15.000 Milliarden US-Dollar erreichen.

Als universelle Technik wird KI Einfluss auf alle Sektoren und Länder nehmen und ihr Innovationspotenzial ist außergewöhnlich. LFDE – La Financière de l’Échiquier hat diesen Megatrend erkannt und als erste Vermögensverwaltungsgesellschaft Frankreichs einen KI-Fonds aufgelegt.2 Seit Juni 2018 versucht der Echiquier Artificial Intelligence, die Wertschöpfungskraft der KI-Techniken zu nutzen. Er verfolgt einen globalen, übergreifenden Ansatz, der auf vier Unternehmensprofile ausgerichtet ist: Steigerung der Produktivität durch KI-Nutzung (z. B. Netflix), Anbieter von KI-basierten Produkten (z. B. Blue Prism), Bereitstellung von Infrastruktur für KI-Speicherkapazitäten (z. B. GDS Holdings) und Entwickler von KI-Komponenten (z. B. Nvidia).

Seit Auflegung hat dieser „Global Tech“-Fonds seinen Referenzindex MSCI World übertroffen. Der disziplinierte Vermögensverwaltungsansatz stützt sich auf einen Stockpicking-Prozess, der auf finanziellen und nicht-finanziellen Kriterien sowie ESG-Analysen basiert.

Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Doch wir bei LFDE haben beschlossen, in die größte technologische Revolution unserer Zeit zu investieren und der „Tibi-Mission“ zu folgen. Als Eckpfeiler der künftigen Wirtschaft werden KI-Lösungen unserer Überzeugung nach eine enorme Wertschöpfung bieten und ermöglichen vielleicht sogar, „A better future“, wie der britische Musiker David Bowie in einem seiner Lieder sang.