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Samstag, 20. April 2024
   
 

Günstiges Finanzmarkt-Umfeld konfrontiert mit unberechenbarem Spielverderber

Kommentar von Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management in Zürich

Die aktuelle Entwicklung der globalen Konjunktur und der Finanzmärkte ist durch eine zunehmende ‚Reflationierung’ des Systems geprägt.

Dabei führt die äußerst lockere Geldpolitik der Zentralbanken zu einer Kombination von leicht höheren Inflationserwartungen, stärkerem Güterkonsum und Wirtschaftswachstum sowie tendenziell höheren langfristigen Zinsen. Diese Entwicklung verläuft aber sehr moderat und kontrolliert. Wir erkennen derzeit keine Übertreibungen oder Ausreißbewegungen. Insgesamt ergibt dies ein günstiges Umfeld für Finanzmärkte, da sowohl die monetären als auch die konjunkturellen Triebkräfte in einem gesunden Gleichgewicht sind.

Ein unberechenbarer Spielverderber wird zunehmend die starke zweite Covid-19-Welle. Die Entwicklung ist sehr gefährlich und könnte außer Kontrolle geraten. Insbesondere in Europa und in den USA sehen wir aktuell enorme Unsicherheiten, die sich negativ auf die Finanzmärkte auswirken könnten. Es gibt aber verschiedene Lichtblicke: Die Einführung von Impfstoffen schon im Dezember wird immer wahrscheinlicher. Die Phase-III-Tests sind abgeschlossen und die Zulassungen rücken näher. Ein Vergleich mit der Spanischen Grippe von 1918/1919 zeigt, dass es damals auch zu einer starken zweiten Welle im Herbst 1918 kam, die aber Ende Oktober ihren Höhepunkt überschritt, obwohl keine Impfstoffe zu Verfügung standen. Auch bleiben die Todesfallraten in den meisten Ländern auf tiefem Niveau und zwei wirksame Medikamente sowie bessere Therapiemethoden sind bereits in der Anwendung. Zudem ist in absehbarer Zeit mit neuen, erfolgversprechenden Antikörpermedikamenten zu rechnen.

Generell sind die Bewertungen der Finanzmärkte in Anbetracht der tiefen Zinsen in einem neutralen Bereich. Beispielsweise liegen die Dividendenrenditen noch immer rund 1,8 Prozentpunkte über den Geldmarktzinsen. Dies stellt im historischen Vergleich eine hohe Risikoprämie dar. Auch an den Märkten für Unternehmensanleihen existieren derzeit keine größeren Übertreibungen. In verschiedenen Emerging Markets finden sich sogar interessante Anlagegelegenheiten.

Eine Ausnahme bilden die Staatsanleihenmärkte, die teuer bewertet sind und durch die leicht höheren Inflationserwartungen unter Druck stehen. Allerdings wirken im Moment noch positive Kräfte, die einen Zinsanstieg dämpfen. Trotz diesem insgesamt günstigen aktuellen Umfeld bleiben wir neutral positioniert, bis mehr Klarheit über die weitere Entwicklung der Covid-19-Pandemie und die US-Präsidentschaftswahlen herrscht.

 

Veröffentlicht am: 29.10.2020

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