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Freitag, 29. März 2024
   
 

Fisch Asset Management: "Safety & Quality first."

Kommentar von Maria Stäheli, Portfolio Managerin bei Fisch Asset Management in Zürich

Innerhalb der Anleihenmärkte wurden Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-(IG)-Rating während der Bewertungstalfahrt der vergangenen Monate deutlicher abgestraft als die meisten anderen - und haben dabei sogar schlechter als so manche Aktienmärkte abgeschnitten.

Doch mittlerweile wendet sich das Blatt und IG-Anleihen rücken vermehrt in den Anlegerfokus. Denn wenn eine potenzielle Rezession am Markt stärker eingepreist wird, bieten hochqualitative und fair bewertete Anleihen einen verhältnismäßig guten Schutz gegenüber Bonds mit niedrigerem Rating und Aktien.

Mittlerweile ist das omnipräsente Thema Inflation zu einem guten Teil in den Spreads eingepreist. Die hohe Inflation und deren Beständigkeit überraschen Investoren kaum noch. Auch dass die Notenbanken im weiteren Verlauf des Jahres deutlich reagieren werden, gilt als sicher. Die Preise reflektieren derzeit die Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen bis Jahresende um weitere zwei Prozentpunkte anhebt. Bei der EZB dürfte es im Juli den ersten Zinsschritt geben und bis Jahresende sollten die Zinsen um über einen Prozentpunkt ansteigen. Die Streuung der Erwartungen ist jedoch groß. Und da die Unsicherheit um das Zinsgefüge schon lange anhält, wäre ein noch stärkeres Drehen an der Zinsschraube mindestens auf psychologischer Ebene weniger stark wahrnehmbar als zu Beginn des Zinsanhebungszyklus. Stärkere Überraschungseffekte erwarten wir jedoch beim Thema einer potenziellen Rezession.

Denn Chinas Pandemie-Politik der Null-Toleranz sorgt für eine markante Abschwächung der Weltkonjunktur. Diese Situation hält länger an als viele Marktteilnehmer dies noch im ersten Quartal erwartet haben. Außerdem sind die steigenden Rohstoffpreise nicht förderlich für die wirtschaftlichen Entwicklungen. Doch während der letzten Jahrzehnte konnten die Zentralbanken einer sich abzeichnenden Rezession mit geldpolitischer Lockerung begegnen. Dieses Mal wird es anders sein: die Inflation muss bekämpft werden. Dies lässt die Risikoprämien steigen und fordert Investoren dazu auf, ihre Asset Allokation strategisch zu überdenken. Eine Umschichtung von risikoreichen hin zu sicherheitsorientierten Anlageklassen könnte die Folge sein, denn in einer Rezession gilt ‚Safety first‘ und in der Folge auch ‚Quality first‘. Davon profitieren IG-Corporates als hochqualitatives Segment mit attraktiver Spreadkompensation.

Auch bei einem ‚Soft Landing‘ der Wirtschaft gewinnen IG-Corporates an Bedeutung. Die Firmen zeichnen sich typischerweise durch Finanzstärke aus und ihre Anleihen entwickelten sich historisch in Phasen schwacher Konjunktur besser als die eher finanzschwachen High-Yield-Anleihen oder als Aktien. Dank der Spreadkomponente erhalten sie außerdem die Kaufkraft besser als Staatsanleihen oder Cash. Momentan bevorzugen wir im IG-Markt Anleihen in Euro, da die Spreads im Euroraum mittlerweile deutlich attraktiver sind als in Übersee. Zudem weisen sie so hohe Renditen wie zuletzt 2013 aus. Da die Renditekurven jedoch sehr flach geworden sind, bevorzugen wir kurze bis mittlere Laufzeiten und steuern die Duration aktiv. Der USD Corporate Bond Markt dürfte mittelfristig mit den stark steigenden Währungsabsicherungskosten zu kämpfen bekommen, welche die Netto-Renditen für Investoren aus Europa und Asien schmerzhaft schmälern.

Ein Augenmerk legen wir derzeit auf Finanzwerte, die vom Ausstieg aus den Negativzinsen profitieren. Auch wenn sich die Konjunktur deutlich abschwächt, verfügen Banken heute über starke Kapitalpuffer und sind fundamental gut aufgestellt. Auch Anleihen aus nicht-zyklischen Sektoren oder Hybridanleihen mit kurzer Duration ergeben aus unserer Sicht in einem defensiven Portfolio Sinn. Generell ist und bleibt es selbstverständlich ein herausforderndes Umfeld, doch nach den hohen Kursrückgängen blicken wir verhalten positiv auf die kommenden Entwicklungen im IG-Corporates-Segment.

 

Veröffentlicht am: 05.06.2022

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