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Freitag, 19. April 2024
   
 

Eurizon Investmentausblick März 2022

Rückkehr zu Zinsen oberhalb der Inflationsrate nicht auf der Tagesordnung



Der russische Einmarsch in der Ukraine sorgt für hohe Volatilität. Es ist damit zu rechnen, dass sich dies negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken und die Erdgas- und Ölpreise weiter unter Druck setzen wird. Länder, die nicht direkt in den Konflikt verwickelt sind, werden immer noch die Möglichkeit haben, die restriktiven Auswirkungen der geopolitischen Spannungen durch geld- und finanzpolitische Maßnahmen auszugleichen.


Die Problematik ist also mit der restriktiven Haltung der Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation verknüpft. In den USA dürften die Fed Funds Futures in diesem Jahr um 150 BP und im kommenden Jahr um 50 BP steigen. Der Zinssatz dürfte dann bei über zwei Prozent liegen. In der Eurozone gehen die Futures von einer Erhöhung des EZB-Einlagensatzes um 50 BP auf null Prozent bis zum Jahresende aus.

Die Wirtschaftsdaten bestätigen den weltweiten Konjunkturaufschwung. Die Inflation steigt jedoch weiter. Unter diesem Gesichtspunkt ist die harte Haltung der Zentralbanken verständlich, könnte aber angesichts der geopolitischen Krise unverhältnismäßig sein. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Fed und die EZB ihre restriktiven Pläne revidieren, sollten sie das Risiko eines Wirtschaftsrückgangs sehen.

Die Nachrichten aus China sind dagegen positiv. Die aggregierten Kredite haben sich in den letzten drei Monaten verbessert. Dies bestätigt eine akkommodierende Haltung nach den Restriktionen von 2021, die darauf abzielten, den wirtschaftlichen Abschwung einzudämmen.

Investmentausblick
Im Hauptszenario gehen wir von einer Fortsetzung der zyklischen Erholung aus. Die Zinserhöhung könnte jedoch für eine längere Volatilität sorgen, solange wir auf einen Rückgang der Inflation warten. In Anbetracht der geopolitischen Spannungen reduzieren wir die prozyklische Ausrichtung der Portfolios, neutralisieren die Aktiengewichtung und halbieren die Untergewichtung der Duration.

Thema des Monats: Inflation und Absicherungsstrategien


Der starke Inflationsanstieg in den letzten Monaten hat ein Problem verschärft, mit dem die Anleger seit 2010 konfrontiert sind: die Vergütung von Kapital in einem Nullzinsumfeld.

Die Zinssätze für kurzfristige Anlagen liegen seit 2010 systematisch unter der Inflationsrate – ein völlig anderer Umstand als noch in den 1980er-, 1990er- und 2000er-Jahren, als Bargeld eine positive Rendite erzielte und über der Inflation lag. Bei einer Inflationsrate von 5 % in der Eurozone und über 7 % in den USA ist der Kapitalverlust derzeit erheblich.

In Zukunft dürfte die Inflation auf ein ähnliches Niveau wie in den letzten Jahren zurückgehen, und die Zinsen könnten langsam wieder steigen. Aber auch hier gilt, dass eine Rückkehr zu Zinssätzen oberhalb der Inflationsrate in den kommenden Jahren nicht auf der Tagesordnung steht, weder in den USA noch in der Eurozone.

Was Italien betrifft, so wird ein erheblicher Teil des Finanzvermögens durch die Inflation aufgezehrt, wenn man bedenkt, dass 1.600 Milliarden Euro, d.h. etwa 40 % des Nettovermögens, in liquiden Mitteln geparkt sind.

Das wichtigste Instrument, das zum Schutz des Kapitals vor Inflationsverlusten in Betracht gezogen wird, sind inflationsindexierte Anleihen. Tatsächlich haben inflationsindexierte Anleihen in den letzten zwei Jahren eine wichtige Rolle in den Anleiheportfolios gespielt. Es reicht jedoch nicht aus, in diese Wertpapiere investiert zu sein, um sich vor der Inflation zu schützen – zumal die realen Zinssätze negativ sind oder im Falle Italiens gerade wieder auf null gesunken sind – und die Gefahr eines weiteren Inflationsanstiegs besteht.

Um Schutz und eine Kapitalrendite zu erhalten, sollten Anleger ihren Zeithorizont erweitern und ihr Augenmerk auf reale Vermögenswerte richten, deren Rendite mittel- bis langfristig sowohl die Inflation als auch das reale Wirtschaftswachstum abfängt. Diese Lösung hat sich in der Vergangenheit bewährt und wird voraussichtlich auch weiterhin Erfolg haben.

Seit den 1980er-Jahren beträgt die durchschnittliche jährliche Gesamtrendite der weltweiten Aktienmärkte 11,8 %. Die durchschnittliche jährliche Inflation in der Eurozone betrug 2,8 %, was ca. 25 % der Aktienrendite entspricht. Wenn also mindestens 25 % des Portfolios in Aktien investiert sind, ist das gesamte Kapital vor Inflation geschützt.

 

Veröffentlicht am: 04.03.2022

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