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Samstag, 20. April 2024
   
 

Eurizon Insights – Japanische Aktien von geopolitischer Krise kaum betroffen

... von Joel Le Saux, Manager des Eurizon Fund – Sustainable Japan Equity



Die Tokioter Börse hat sich trotz der jüngsten geopolitischen Konflikte, die die Volatilität an den Aktienmärkten stark erhöht haben, gut entwickelt. Joel Le Saux, Manager des Eurizon Fund – Sustainable Japan Equity zu den Hintergründen.

Joel, der Aktienmarkt in Japan hat die osteuropäischen Spannungen ziemlich gut weggesteckt und arbeitet sich wieder nach oben. Warum ist der Nikkei so resistent?
Joel Le Saux:
Die meisten börsennotierten Unternehmen in Japan sind nur in begrenztem Umfang in Russland und der Ukraine sowie dem europäischen Raum insgesamt tätig. Die USA und die asiatischen Länder spielen als Exportmärkte eine größere Rolle. Außerdem ist die Abhängigkeit Japans von Ressourcen und Energie aus Russland gering, sodass der japanische Aktienmarkt von den wirtschaftlichen Rückwirkungen der Sanktionen gegen Russland deutlich besser abgeschirmt ist als Europa. Die Aussichten für die japanische Börse sind insofern positiv und japanische Aktien zur Diversifizierung gut geeignet.

Wie sehen Ihre mittelfristigen Aussichten für den japanischen Aktienmarkt aus?
Joel Le Saux:
Die Hauptsorgen für den japanischen Aktienmarkt sind eine Verlangsamung der US-Wirtschaft und steigende Rohstoffpreise. Die Auswirkungen der steigenden Rohstoffpreise werden sich voraussichtlich am stärksten auf Materialhersteller wie Chemie-, Stahl- und Reifenhersteller, aber auch auf Lebensmittelunternehmen auswirken. Dies wird auch Folgen für Unternehmen weiter unten in der Wertschöpfungskette haben, die auf diese Materialien angewiesen sind.

Grundsätzlich bieten japanische Aktien aber eine gute Gelegenheit zur Diversifizierung europäischer Aktien. In vier der letzten sechs Jahre hat sich der TOPIX in Euro gerechnet besser entwickelt als der STOXX600. Hinzu kommt die Verbesserung der Aktionärsrenditen, da der Wert der Aktienrückkäufe in den letzten zehn Jahren gestiegen ist.


Welche Unternehmen bieten das größte Potenzial?
Joel Le Saux:
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Preissetzungsmacht eines Unternehmens, das heißt, seine Fähigkeit, den Preis zu erhöhen. In den letzten zwei Jahrzehnten war Japan in einer deflationären Denkweise gefangen, so dass sich Preiserhöhungen für einige Unternehmen als schwierig erweisen werden. Dennoch nehmen die Preisrevisionen in allen Sektoren zu, nicht zuletzt bei der Bahn, deren Tarife seit über zwei Jahrzehnten unverändert geblieben sind. Es ist möglich, dass das Deflationsparadigma durchbrochen wird, wovon Hersteller und Finanzunternehmen profitieren werden. Daher stehen die Inflation und die Geldpolitik weiterhin im Mittelpunkt des Marktinteresses.

Wie ist die Schwäche der japanischen Währung zu erklären?
Joel Le Saux:
Der Yen hat während der Krise gegenüber dem US-Dollar weiter an Wert verloren und seinen schwächsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Erklären lässt sich das unter anderem durch die größere Attraktivität von US-Staatsanleihen gegenüber japanischen. Anleger verkaufen Yen-Papiere und schichten beispielsweise in US-Treasuries um. Gegenüber dem Euro hat der Yen ein wenig zugelegt, was aber eher auf die Schwäche des Euro als auf die Stärke des Yen zurückzuführen ist. Zugleich bedeutet die Schwäche der japanischen Währung, dass der Status des Yen als sicherer Hafen schwächer wird. Auf die Exporteure des Landes, die davon profitieren werden, hat dies wiederum positive Auswirkungen.

 

Veröffentlicht am: 02.04.2022

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