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Freitag, 29. März 2024
   
 

ESG-Kriterien machen politische Risiken greifbar

Die Corona-Pandemie wird weltweit immer öfter von sozialen Spannungen begleitet

Die Anfälligkeit von Volkswirtschaften für soziale Unruhen in Folge der Corona-Krise lässt sich anhand von ESG-Kriterien quantifizieren. „Diese Information können Anleger anschließend für ihren Investitionsprozess nutzen“, so J. Patrick Bradley, Senior Vice President bei der Legg-Mason-Boutique Brandywine Global.

Die These: Je effektiver die Gesundheitssysteme und je engagierter die Regierungen, desto geringer die Risikoprämien am Kapitalmarkt. Der Grad des Lockdowns, die Kapazitäten im Gesundheitswesen sowie die Risikoaufschläge für Kreditausfallversicherungen (CDS) für betroffene Länder lassen sich ins Verhältnis setzen. Das Ergebnis zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Höhe der Risikoprämie am Kapitalmarkt, dem Grad der Einschränkungen sowie der Kapazität des Gesundheitswesens gibt.

Qualität des Gesundheitswesens bedingt Risiko für Unruhen

Anleger können insofern ESG-Kriterien nutzen, um Risiken bestimmter Anlageregionen zu bewerten. Insbesondere der Kapazität im Gesundheitswesen kommt dabei eine große Bedeutung zu. Um zu quantifizieren, wie gut Volkswirtschaften mit der Bedrohung durch die Pandemie umgehen können, kombiniert die Investmentboutique mit Hilfe des Dienstleisters Verisk Maplecroft die Kapazität des Gesundheitswesens mit der Anzahl der in einer Volkswirtschaft durchgeführten Covid-19-Tests. „Ein niedriger Risikokennwert für die Kapazität im Gesundheitswesen deutet darauf hin, dass ein Land für die Bewältigung einer Pandemie schlecht gerüstet ist“, konstatiert Bradley.

Lateinamerika sei beispielsweise eher schlecht gerüstet, genau wie im asiatischen Raum etwa Indonesien. „Je schlechter eine Volkswirtschaft auf die Folgen der Pandemie vorbereitet ist, desto eher steigt die Wahrscheinlichkeit sozialer Unruhen. Dieses Risiko schlägt sich auch auf die Bewertungen am Kapitalmarkt nieder“, so Bradley. Ein Beispiel ist Brasilien, wo die Regierung trotz stark steigender Infektionszahlen nur wenige Covid-19-Tests veranlasst und sich stattdessen um die geplante Steuerreform kümmert.

„Regierungen sollten tatsächliche Probleme der Bürger angehen“

„Es ist folgerichtig, dass ein Land, das nicht in der Lage ist, die Folgen der Pandemie zu beherrschen, auch höhere Zinsen bezahlen muss“, erklärt Bradley. „Diese gestiegenen Kapitalkosten könnten wiederum dazu führen, dass sich soziale Spannungen verschärfen und die Probleme innerhalb einer Volkswirtschaft zunehmen“, so der Analyst. Um das Risiko politischer Unruhen zu verringern, rät Bradley Regierungen dazu, die tatsächlichen Probleme der Bevölkerung anzugehen. „Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen dem Grad der politischen Effektivität von Regierungen und der Unzufriedenheit in der Bevölkerung gibt. In Zeiten einer Pandemie erwarten Bürger, dass Regierungen in ihrem Interesse handeln. Andernfalls drohen Proteste bis hin zu Unruhen.“

 

Veröffentlicht am: 18.06.2020

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