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Freitag, 29. März 2024
   
 

Duration in Aktienindizes stark gestiegen

... von Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH



Wenn die Duration als Kennzahl verwendet wird, geht es meist um den Rentenmarkt. Hier wird anhand der Laufzeit gemessen, wie stark bestimmte Laufzeitsegmente auf Zinsänderungen reagieren.

„Dieses Konzept ist auch auf den Aktienmarkt übertragbar“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Hier ist in den vergangenen Jahren wegen der veränderten Zusammensetzung vieler Indizes die Durationen stark gestiegen.“

Verschiedene Sektoren und Unternehmen weisen unterschiedlich lange Durationen auf. Das hängt vor allem damit zusammen, inwieweit sie Gewinne aus der Zukunft in die Gegenwart diskontieren müssen, um die gegenwärtigen Bewertungen zu rechtfertigen. „Oder natürlich auch, inwieweit sie von steigenden Zinsen, also auch damit verbundener Inflation, profitieren“, sagt Bente. Energiewerte etwa zeigen eine sehr kurze Duration. „Ölpreisanstiege sind wesentliche Faktoren bei Inflationsraten, Notenbanken reagieren auf die Bewegungen des Marktes, nicht umgekehrt“, so Bente.

Ein Beispiel besonders langer Duration sind viele Techwerte oder allgemein Wachstumsaktien. „Diese machen entweder noch gar keine oder nur geringe Gewinne und weisen trotzdem sehr hohe Bewertungsniveaus auf“, sagt Bente. „Das ist dann gerechtfertigt, wenn in ferner Zukunft zu erwartende Gewinne mit dem derzeit geringen Zinssatz diskontiert werden.“ Steigt aber der Zins, reagieren die Kurse hier besonders heftig. „Die längsten Durationen weisen Kryptowährungen auf, denn diese werden niemals aus sich heraus Gewinne erzielen, weshalb die Wette nur auf Kurssteigerungen läuft“, so Bente.

Diese Durationen lassen sich nicht nur für einzelne Unternehmen, sondern für ganze Indizes feststellen. „Im Zeitablauf hat sich die Branchenzusammensetzung vieler Indizes stark verändert“, sagt Bente. „Wo Energiewerte etwa vor einigen Jahrzehnten noch einen stärkeren Anteil hatten, dominieren heute die Techaktien.“ Das zeigt sich zum Beispiel am breiten S&P 500: „Die Duration im S&P 500 ist extrem viel länger geworden und notiert auf einem ähnlich hohen Stand wie Ende der 1990er-Jahre, als er auch schon einmal sehr technologielastig und damit zinssensitiv war“, so Bente.

Eine restriktivere Zinspolitik schlägt deshalb wesentlich stärker auch auf die Aktienindizes durch als in den vergangenen Jahren. „Schon vorher haben einige Ankündigungen der Fed immer mal wieder für schwächere Märkte gesorgt“, so Bente. „Das hat sich aber jedes Mal recht schnell erholt.“ Jetzt ist es anders, die Fed hat sich das Quantitative Tightening auf die Fahne geschrieben und will den Märkten Liquidität entziehen. Steigende Zinsen treffen also auf einen zinsempfindlichen Aktienmarkt. „Die lange Duration in den Indizes lässt erwarten, dass die Bewegungen heftiger ausfallen werden – und womöglich länger andauern“, sagt Bente.

 

Veröffentlicht am: 08.02.2022

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