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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

DWS Chart der Woche: Eine Agenda für die UN-Gipfel in Krisenzeiten

Wie auch Anleger helfen können, um Wälder zu schützen und die nachhaltige Entwicklung zu fördern



Die Lage der globalen Ernährungssysteme der Welt war schwierig, bereits vor Wladimir Putins Angriffskrieg und den daraus resultierenden Versorgungsunterbrechungen.

Bei den bevorstehenden COP15-Biodiversitäts- und COP27-Klimagipfeln steht also einiges auf dem Spiel. Dort müssen die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen (UN) mit denen zum Klimawandel abgestimmt werden. Die Gipfel finden unter der Schirmherrschaft der UN statt und Fortschritte scheinen wahrscheinlich; Gastgeber der COP27 in diesem Monat ist Ägypten, während die COP28 nächstes Jahr in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden wird. Beide Länder sind stark von Lebensmittelimporten abhängig1).

Laut OECD2) belief sich die geschätzte SDG-Finanzierungslücke für Entwicklungsländer im Jahr 2020 auf insgesamt 3,7 Billionen US-Dollar. Zusätzliche Ausgaben während der Covid-Pandemie und Einbrüche bei der externen privaten Finanzierung dürften die Lücke weiter vergrößert haben. SDG-Finanzströme können in vielen Formen aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie aus inländischen und externen Quellen stammen. Dazu gehören öffentliche Entwicklungshilfen sowie private oder gemischte SDG-Finanzierungsvehikel. Viele börsennotierte Unternehmen behaupten, sich an den SDG-Zielen auszurichten. Allerdings dürfte sich die Anlagelücke kaum schließen lassen, indem Anleger einfach über Screening-Tools in solche Aktien investieren, da sich dadurch kurzfristig wenig am bereits eingesetzt Anlagevermögen ändert. Wirksamere Maßnahmen wären neue Kapitalformen wie etwa Green Bonds. Damit stellt sich die Frage, auf welche Bereiche sich Investoren konzentrieren sollten.

Entwicklungsfinanzierung, klassifiziert nach dem jeweiligen UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (Milliarden US-Dollar)

Ein Weg zur Bewertung der Kapitalallokation für die SDGs und insbesondere der Investitionsströme in die Biosphäre führt über den SDG-Finanzierungstracker der OECD. Dieser Tracker bündelt bilaterale und multilaterale Hilfe, sogenannte öffentliche Entwicklungshilfe, und Geldgeber wie etwa Philanthropen, die der OECD berichten. Wenn es um die Finanzierung der Biosphäre geht, zeichnen die neuesten Zahlen ein düsteres Bild, wie unser „Chart der Woche“ zeigt. Die Finanzströme zu den vier SDGs, die direkt mit der Biosphäre in Verbindung stehen, nämlich Leben unter Wasser (SDG14), Leben an Land (SDG15), sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen (SDG6) und Klimaschutz (SDG13), sind vergleichsweise spärlich und entsprechen insgesamt nur 13,5 Prozent der Gesamtsumme. Die Meeresökonomie ist am stärksten unterfinanziert. Ähnlich düster sind neuere UINCTAD-Daten laut denen die internationalen Investitionen in Lebensmittel und Landwirtschaft im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie um 35 Prozent zurückgegangen sind3). Dies verdeutlicht, dass beträchtliche Ressourcen des Privatsektors benötigt werden, um die offizielle Entwicklungshilfe zu ergänzen, insbesondere in den geografischen Regionen mit dem größten Nachholbedarf bei den entsprechenden Biosphären-Nachhaltigkeitszielen.

Eine Investorenagenda, die sich auf Wälder, Land und Landwirtschaft konzentriert, könnte viel dazu beitragen, die kaputten Ernährungssysteme der Welt zu reparieren. Sie sollte Schutzgebiete am Land und im Meer, die Beendigung der Entwaldung, die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden, die Vermeidung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung, die Einführung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, die Verpflichtung von Unternehmen zu wissenschaftlich fundierten Naturzielen und eine Taxonomie der Erdsysteme umfassen. Die Zusammenarbeit von Investoren mit Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern spielt eine Schlüsselrolle, um diese Ziele voranzubringen.

1) World Bank (April 2022). A new global food crisis is building; verfügbar unter: https://blogs.worldbank.org/voices/new-global-food-crisis-building, basierend auf UN-Daten aus Food & Agriculture Organization Global Perspectives Studies (2018)
2) OECD (February 2021). Closing the SDG financing gap in the COVID-19 era
3) UNCTAD (June 2022). World investment report 2022 (Prozentangaben beziehen sich auf die Anzahl der Projekte)

 

Veröffentlicht am: 05.11.2022

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