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Freitag, 29. März 2024
   
 

DWS-Ausblick auf die EZB-Sitzung am 11. März 2021 von Ulrike Kastens

Die rhetorischen Fähigkeiten von EZB-Präsidentin Lagarde sind gefragt

Die Kommunikation der Notenbanker liegt immer auf der Goldwaage, doch für die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 11. März 2021 gilt dies umso mehr.

Steigende Rohstoffnotierungen, eine höhere Inflationsrate in der Eurozone als erwartet und die Frage, ob das US-Fiskalpaket letztlich die Inflation antreibt, haben zu einem Anstieg der Nominalrenditen geführt und damit Sorgenfalten auf die Stirn des EZB-Rats getrieben. Die EZB strebt günstige Finanzierungsbedingungen an mit dem Ziel, letztlich eine Inflationsrate von unter, aber nahe zwei Prozent zu erreichen. Mittlerweile wissen wir, dass die Finanzierungsbedingungen ein breites Spektrum umfassen wie Kreditzinsen, aber auch die OIS-Zinskurve (overnight index swap curve) und die BIP-gewichtete Staatsanleihekurve, wobei diese wiederum auch die Grundlage für die Preisbildung für Kredite an Unternehmen und Haushalte sind. Wenn aber der Renditeanstieg um 30 Basispunkte bei zehnjährigen Bundesanleihen bereits eine Flut von verbalen Interventionen auslöst, ist Klärung gefragt.

Daher rechnen wir damit, dass EZB-Präsidentin Lagarde erstens die Flexibilität des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) betonen wird, vor allem im Hinblick auf eine mögliche Aufstockung, falls es künftig notwendig sein sollte. Dies ist bereits Teil des Eingangsstatements und könnte noch stärker fokussiert werden, um mit Nachdruck den Willen der EZB zu demonstrieren, günstige Finanzierungsbedingungen beizubehalten. Zweitens dürfte sie den hohen Grad wirtschaftlicher Unsicherheit betonen, was sich in den Projektionen zu Wachstum und Inflation widerspiegeln wird. Drittens, auch wenn die EZB keine explizite Kontrolle der Renditekurve wie in Japan offiziell verfolgt, dürften die Fragen doch um die Definition kreisen, welche Renditeniveaus aktuell noch „günstig“ sind und zukünftig günstig sein werden.

Insgesamt rechnen wir mit deutlichen verbalen Interventionen. Das PEPP ist unserer Meinung nach groß genug und so flexibel konzipiert, dass es auch höhere wöchentliche Ankäufe verkraften kann, ohne dass es schnell an seine Grenzen gerät. Eine Aufstockung oder Neukalibrierung des PEPP erwarten wir daher nicht. Der kommunikative Balanceakt der EZB wird sein, das zu verdeutlichen und gleichzeitig die Renditen in Schach zu halten.

 

Veröffentlicht am: 04.03.2021

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