2021 war ein spannendes Jahr an den Kapitalmärkten – insbesondere unter der Oberfläche war es zwar kein einfaches, aber letztlich doch ein gutes für Anleger. Wir hatten Aktien das gesamte Jahr übergewichtet, setzten breit auf höhere Rohstoffpreise und bei den deutlich untergewichteten Anleihen lag unser Fokus auf kurzer Duration sowie Unternehmens- und Schwellenländeranleihen.
Auch unsere Selektion bei Aktien und Anleihen leistete einen positiven Beitrag. So schlossen unsere Multi-Asset-Strategien wieder überdurchschnittlich und deutlich vor ihren Benchmarks ab.
Für 2022 erwarten unsere Volkswirte ein weiter kräftiges Konjunkturwachstum und eine rückläufige, letztlich aber hartnäckigere Inflation. Für die Kapitalmärkte kommt damit Gegenwind auf: weniger fiskalische und geldpolitische Unterstützung, steigende, wenn auch weiterhin negative Realrenditen sowie nachlassendes Gewinnwachstum und zunehmender Margendruck. Fundamental bieten die Aktienmärkte deshalb nur noch wenig Potenzial.
Dennoch sind Aktien weiterhin weitgehend alternativlos und Anleger halten noch immer hohe Geldmarktfondsbestände, die rasant an Kaufkraft verlieren. Das dürfte Aktien vorerst ebenso stützen wie die noch nicht extreme Positionierung systematischer Anleger. Deshalb halten wir zunächst an einer moderaten Übergewichtung von Aktien fest. Diese gilt es voraussichtlich im Laufe des ersten Quartals zu überdenken, denn die Reduktion der Anleihekäufe durch die Zentralbanken dürfte mittelfristig die Volatilität wieder erhöhen und mit zunehmender Positionierung systematischer Anleger nimmt das Korrekturrisiko an den Märkten wieder zu.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und alles Gute für das Jahr 2022.