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Samstag, 20. April 2024
   
 

Aktien: Licht am Ende des Tunnels der Eurozone

Swisscanto - Kurzbericht Dezember 2022

Die stark erhöhten Inflationsraten rund um den Globus lassen sich zum großen Teil durch Ungleichgewichte erklären, die Zeit brauchen, um sich abzubauen. Zum einen herrscht in gewissen Märkten eine Übernachfrage, zum anderen schränken pandemiebedingte Lieferengpässe und die kriegsbedingte Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelknappheit das Angebot ein. Beides führt zu steigenden Preisen. Zu guter Letzt sorgten die Notenbanken durch ihre ultraexpansive Geldpolitik für einen Überschuss an Liquidität.

Auf allen Ebenen sind nun Entwicklungen im Gange, die dafür sorgen sollten, dass die starken Preisaufschläge eingegrenzt werden. Dies braucht aber Zeit und noch ist es zu früh, um bereits Entwarnung zu geben. In den USA hat die Teuerungsentwicklung im Oktober zwar auf der positiven Seite überrascht, da sich die Preise weniger stark erhöht haben als befürchtet. Die vielbeachtete Kernteuerung, welche die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise aus der Berechnung ausklammert, fiel mit einem Anstieg von lediglich 0,3% gegenüber dem Vormonat überraschend niedrig aus. Eine günstige Monatsrate sollte aber nicht überbewertet werden: Schon im Juli war die Kernteuerung in den USA klar tiefer ausgefallen als in den Monaten zuvor, nur um dann im August und September wieder deutlich zuzulegen. Zudem hat sich die Teuerung in der Eurozone und in Großbritannien, aber auch in Japan im Oktober weiter erhöht. Dennoch, einiges spricht dafür, dass auch in diesen Volkswirtschaften der Höhepunkt der Inflation bald erreicht ist. Insbesondere der Rückgang der Energiepreise und die gut gefüllten Erdgaslager stimmen zuversichtlich.

Rezessionsgefahr ist anhaltend hoch

Die wichtigsten konjunkturellen Vorlaufindikatoren weisen weiterhin auf hohe Rezessionsrisiken hin. Die Stimmung ist sowohl unter den Konsumenten als auch bei den Unternehmen anhaltend schlecht und signalisiert keine konjunkturelle Trendwende. Im Gegenteil: Im Schlussquartal 2022 und im 1. Halbjahr 2023 dürfte die globale Wirtschaft kaum mehr wachsen und in der Eurozone, in Großbritannien und in einigen Schwellenländern rechnen wir mit einer rezessiven Entwicklung. Aufgrund der unverändert robusten Arbeitsmärkte, der zwar ausklingenden, aber nach wie vor vorhandenen Nachholeffekte im Dienstleistungskonsum, der gesunden Bilanzen der Haushalte sowie der Preisentspannung auf den Energiemärkten gehen wir aber lediglich von milden Rezessionen aus. Die US-Wirtschaft befindet sich aus verschiedenen Gründen in einer besseren Ausgangslage, die Rezessionsrisiken sind aber ebenfalls beträchtlich. Wir halten eine Stagnation im 1. Halbjahr 2023 aber nach wie vor für wahrscheinlicher als eine rezessive Entwicklung. Die chinesische Wirtschaft hat wieder deutlich an Schwung verloren. Ursachen für die abnehmende Konjunkturdynamik sind nicht nur die Immobilienbaisse und das nachlassende Exportwachstum, sondern auch die Ausweitung der Viruseindämmungsmaßnahmen. Ein Ende der Null-Covid-Strategie sehen wir nicht vor Frühling 2023, womit die wirtschaftlichen Perspektiven belastet bleiben.

Leitzinserhöhungen noch bis Anfang 2023

Die Hoffnungen auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) sorgten im November für gute Stimmung an den Anleihenmärkten. Fast sämtliche Anleihenmärkte schlossen den Monat positiv ab. Die US-Währungshüter bekräftigten gemäß Protokoll der letzten Notenbanksitzung, dass sie zwar der Eindämmung der viel zu hohen Inflation weiterhin absolute Priorität einräumen, allerdings offenbarte das Protokoll auch, dass eine deutliche Mehrheit der Fed-Vertreter das Tempo der Zinserhöhungen schon bald drosseln möchte. Nach unserer Einschätzung dürfte der US-Leitzins im Februar 2023 auf einem Niveau von 4,75% zum Stillstand kommen. Da die Inflation über dem Notenbankziel verharrt, wird es nächstes Jahr allerdings nicht zu breit angelegten Leitzinssenkungen kommen. Das Tempo der Kursgewinne an den Obligationenmärkten scheint daher etwas hoch. Wir bleiben zwar konstruktiv, sehen aber über die nächsten drei Monate nochmals ein moderat steigendes Renditeniveau.

Aktien: Attraktivität der Eurozone erhöht

Im Vormonat wiesen wir darauf hin, dass aufgrund des eingepreisten Pessimismus in Bezug auf die Eurozone überraschend gute Nachrichten wieder mehr Potenzial haben, den Markt zu beflügeln. Tatsächlich hat sich dies auch im November gezeigt. Zwar deuteten die jüngsten Daten noch nicht auf eine konjunkturelle Wende, aber sie gaben Anlass zur Hoffnung, dass die Rezession weniger tief ausfallen könnte als befürchtet. Darüber hinaus meldeten die Unternehmen in der Berichtssaison im Durchschnitt ein höheres Gewinnwachstum als beispielsweise die US-Unternehmen. Dafür war unter anderem auch der schwache Euro verantwortlich. Zudem mehren sich die Hinweise auf Fortschritte bei der Bewältigung der Energiekrise und darauf, dass Rationierungen im Winter vermieden werden können. Insofern hat sich die Attraktivität der Eurozone zumindest auf kürzere Sicht weiter erhöht.

Hoffnung auf chinesische Aktien verfrüht

Nachdem der MSCI China von Jahresbeginn bis Ende Oktober mehr als 50% verloren hatte, legte er im November über 15% zu. Neben den Spekulationen über ein baldiges Ende der Null-Covid-Strategie sorgten dafür auch weitere Maßnahmen zur Stützung der Immobiliengesellschaften sowie die Hoffnung auf eine Einigung bezüglich der Wirtschaftsprüfungsrichtlinien für in den USA notierte chinesische Aktiengesellschaften. Wir bleiben allerdings skeptisch. Zwar haben sich die Gewinnerwartungen der Finanzanalysten für China und wegen seines hohen Gewichts damit auch für den gesamten Schwellenländerindex im November aufgehellt, wir erachten diese Hoffnung allerdings als verfrüht und schätzen Schwellenländeraktien aktuell als weniger attraktiv ein.

Gold zum Jahreswechsel attraktiver

Trotz des starken Preisrückgangs des Goldpreises gegenüber dem USD ist dieser fundamental nicht zwangsläufig günstig bewertet. So ist Gold in anderen Währungen weniger stark gefallen. Dennoch könnte ein Investment gerade zum Jahreswechsel hin attraktiv werden. Seit 2017 wies Gold im Dezember jedes Mal eine positive Rendite auf ‒ wie auch im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (1,33%). Noch stärker ist die historische Performance im Januar. In sieben von zehn Jahren stieg der Goldpreis an, im Durchschnitt um 4,15%.

 

Veröffentlicht am: 03.12.2022

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